Rückblick
-
Die Tradition des Geigenbaus in Mittenwald
Mathias Klotz (1653–1743) gründete um 1685/86 in Mittenwald eine Werkstatt als Lauten- und Geigenmacher. Er hatte das Handwerk wohl bei einem Füssener Lautenmacher erlernt und war dann nach Padua gegangen, um dort von 1672 bis 1678 die Gesellenjahre bei dem ausgewanderten Allgäuer Lautenmacher Pietro Railich zu absolvieren. Mathias Klotz bildete nicht nur seine drei Söhne Georg, Sebastian und Johann Carol als Geigenmacher aus, sondern auch andere Mittenwalder wie z. B. Andreas Jais (1685–1753). Mit seiner Werkstatt wurde er zum Begründer des Mittenwalder Geigenbaus, der bis heute fortbesteht. Seine Söhne Georg (1687–1737) und Sebastian Klotz (1696–1775) entwickelten – orientiert an den Vorbildern Nicolaus Amati und Jacob Stainer – die beiden stilprägenden Geigenmodelle der Klotz-Schule. Daneben etablierte Matthias Hornsteiner (genannt Hofschmied) zwischen 1760 und 1800 eine zweite bedeutende Mittenwalder Stilrichtung. Offensichtlich waren die Mittenwalder Geigen sehr erfolgreich, wie das Zitat von Leopold Mozart besagt, der 1764 aus London schreibt: „(…) dass Paris und London mit Mittenwalder Geigen voll sind.“
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts waren in Mittenwald ca. 80 Geigenbauer tätig. 1858 wurde dann auf Betreiben von König Maximilian II. von Bayern die Mittenwalder Geigenbauschule gegründet, um eine systematische Ausbildung im Geigenbau zu gewährleisten. Die lange Tradition des Geigenbaus wird in Mittenwald auch im 21. Jahrhundert erfolgreich fortgeführt.
-
Der Geigenbauwettbewerb in Mittenwald
Welcher Ort wäre für einen Geigenbauwettbewerb besser geeignet als Mittenwald, ein Ort, in dem seit mehr als 300 Jahren Geigen und Zupfinstrumente gebaut werden? Angefangen hat alles um 1684, als Mittenwalds berühmtester Sohn Matthias Klotz die hohe Kunst des Geigenbaus aus Italien nach Hause, in seinen Heimatort Mittenwald brachte. Seit dieser Zeit werden in Mittenwald ununterbrochen Streichinstrumente gebaut. Und noch heute pflegen 10 Geigenbaumeister in Mittenwald dieses Handwerk. Um diese Entwicklung auch über die Jahrhunderte hinweg für die Nachwelt zu erhalten, wurde 1930 das Mittenwalder Geigenbaumuseum gegründet. Seit nunmehr vielen Generationen durchlaufen Schüler aus aller Welt in der 1858 gegründeten Geigenbauschule eine Fachausbildung erster Güte. „Geigenbau und Mittenwald“ sind also zwei Begriffe, die untrennbar miteinander verbunden sind.
Der Geigenbauwettbewerb in Mittenwald wurde erstmals im Jahr 1989 veranstaltet und erfreut sich seitdem weltweit großer Beliebtheit und Anerkennung. Der letzte Wettbewerb fand im Jahr 2018 statt.
Wir freuen uns, Ihnen die Sieger des Geigenbauwettbewerbs 2014 präsentieren zu dürfen:
Violine
Gold: Marcus Klimke, Frankreich
Silber: Gonzalo Bayolo, Spanien
Bronze: Philippe Mahu, Frankreich
Download Violine Punkteliste 2014
Viola
Gold: Marcus Klimke, Frankreich
Silber: Alexander Schütz, Österreich
Bronze: nicht vergeben
Download Viola Punkteliste 2014
Cello
Gold: nicht vergeben
Silber: Carsten Hoffmann, Deutschland
Bronze: nicht vergeben
Download Cello Punkteliste 2014
Violinbogen
Gold: Bernd Etzler, Ungarn
Silber: David Hawthorne, USA
Bronze: Vladimir Mukhin, Russland
Download Violinbogen Punkteliste 2014
Violabogen
Gold: Victor Bernard, Frankreich
Silber: Bernd Etzler, Ungarn
Bronze: Pierre Francois Pelloux, Südkorea
Download Violabogen Punkteliste 2014
Cellobogen
Gold: Christophe Collinet, Deutschland
Silber: Bernd Etzler, Ungarn
Bronze: Victor Bernard, Frankreich
Download Cellobogen Punkeliste 2014
Die Jury des Geigenbauwettbewerbs 2014 setzte sich wie folgt zusammen:
Geigenbau
Herr Hieronymus Köstler
Herr Serge Stam
Herr Roland Baumgartner
Herr Christoph Graff
Herr David Gusset
Bogenbau
Herr Josef Gabriel
Herr Eric Grandchamp
Herr Peter Oxley
Musiker
Frau Prof. Dr. Kerstin Feltz
Herr Prof. Predrag Katanic
Herr Prof. Josef Sabaini
Herr Prof. Arkadij Winokurow